Labuanbajo (Flores) - Ubud (Bali) - Kuta (Bali)
Als ersten Ort auf Bali lernen wir Ubud näher kennen. Ubud bedeutet Medizin auf balinesisch und obwohl wir uns völlig gesund fühlen, schlagen wir unser Quartier für eine Woche im Ubud sari health resort auf. Ein kleines gemütliches Anwesen im Einklang mit der Natur, im Garten blühen Heilkräuter, es gibt Buddhastatuen, Räucherstäbchen und überall Blütenblätter die herrlich duften. Besonders angenehm der angeschlossene Spabereich mit Massagen, Heilbädern und Ganzkörperbehandlungen zu Dumpingpreisen.
Was hier in Ubud aber so richtig in ist, ist der "personal Guru". So warten hier etliche Yogimeister und Hobbypsychologen auf orientierungslose Kundschaft aus Übersee, Mitte vierzig, weiblich, bereit zum Seelenstriptease. (Nicht ganz unschuldig an dieser Popularität ist sicher auch der aktuelle Film mit Ms. Roberts!)
Wie gesagt, wir körperlich UND geistig soweit noch völlig gesund, geben uns mit Massagen und ausufernder Körperpflege zufrieden.
So muss man sich unser Wochenprogramm folgendermaßen vorstellen: Wir starten montags mit einer ordiinären Full body Massage, weil´s so schön war am Dienstag das selbe, gefolgt von Blütenbad in Kokosmilch. Mittwochs gönnen wir unserem Körper eine Pause, doch donnerstags dann der Mandi Lulur. Freitags zum runterkommen eine Fußreflexzonenmassage und Samstag gehts von vorne los. Am letzten Tag genehmige ich mir ein "Bali special facial treatment" und was hab ich am Ende davon? Sorgenfalten auf meiner Stirn und die Überleitung zum Titel dieses Eintrags. Zumindest zum ersten Teil...Lost!
Es handelt sich um mein Taufketterl mit Schutzengelanhänger und wem das Gelaber jetzt zu emotional und langweilig wird (was ich verstehe, denn ich bin mir der Persönlichkeit dieser Tragödie durchaus bewusst!), der kann zum nächsten Abschnitt über Gerhard surfen in Kuta scrollen.
Es wurde mir bei besagter Behandlung abgenommen, ich danach in einen tranceartigen Zustand massiert, mit sphärischen Klängen und ätherischen Ölen betäubt und wer denkt danach noch an irdische Güter? Am nächsten Morgen wieder bei Sinnen, doch von meiner Kette keine Spur. Eine herzzerreißende Ansprache vor der ganzen Belegschaft des Ubud Sari Health Resort, deren englisch Fähigkeiten sicher begrenzt waren (die weibliche Belegschaft dennoch nicht von sturzbachartigen Tränen abgehalten hat, was mich wiederum aus der Fassung brachte...), blieb bis auf das offensichtliche Mitgefühl ergebnislos.
Jetzt war die Sache damit aber keineswegs erledigt!
Dazu musst du wissen, dass die Balinesen extrem gläubig sind und was die danach veranstaltet haben, kommt recht nah an die Osterprozessionen im Vatikan ran.
Wir lernen den Eigentümer kennen, Nomad, 62, Balinese, weißer Bart, funkelnde Augen, spricht mit uns stundenlang über das Karma Pala. Erklärt uns, wie auf balinesiche Weise nach "verlorenen" Dingen gesucht wird und erläutert uns das Prozdere für die nächsten vier Tage, welches uns die Kette wieder bringen und das böse Karma vertreiben soll: Seher mit einem dritten Auge werden zu Rate gezogen, Vertraute die in Tempel in den Norden, Süden, Osten, Westen entsandt sind und um Hilfestellung bitten und nächtelange spirituelle Reinigungen, denen das Ubud Sari UND die Belegschaft unterzogen werden.
Jetzt haben wir Mitleid mit der diebischen Elster, doch an ein Wiedersehen mit meiner Kette glaub ich trotzdem nicht. Da bin ich leider zu erdig veranlagt und bin der Meinung es ist an der Zeit los zu lassen.
Am Ende haben wir zwar eine Kette verloren, dafür aber ohne suchen unseren "personal Guru" gefunden und zudem die Zusage, hier bis ans Ende unseres Leben willkommen zu sein. Für umsonst. (Mein Bedarf an facial treatment ist zwar gedeckt aber vielleicht ist dieser Gutschein ja übertragbar? Werd mal fragen, falls jemand von euch Lust hat... Tipp: Familiensilber besser in den Safe! ;)
Mit dem persönlichen Fahrer unseres personal Gurus werden wir nach einer Inselrundfahrt auf Bali in Kuta abgestezt. Ja das wollten wir, denn Gerhard ist zum Surfen mit Mkay verabredet. Kuta mit seinen australischen Partyprolos in Bintang Shirts ist nach einer Woche Ruhe und Zen eine willkommene Abwechslung, doch wie Gerhard zum Surfen steht weiß ich nicht. Nur soviel: Zwei Tage waren genug!?
So ähnlich war das dann auch mit Kuta.
Bis zum nächsten mal in Malaysia und falls jemand gerade in Ubud ist und sich fragt, was das denn da gerade für ein besonderer Feiertag ist, nein nein, dieser Umzug hat andere Gründe ;)))
Karma Pala und liebe Grüße, T&G.
