THAILAND - ERSTER ANLAUF.
Kuala Lumpur - Langkawi (MY) - Koh Lipe (THAI) - Penang (MY)
Auf dem Landweg, oder besser noch zu Wasser, in Thailand einzureisen ist zwar ein guter Plan, doch wenn man gern länger als 14 Tage im schönen Königreich verbleiben möchte, eher ungünstig. Besser wäre es in diesem Fall sich VORHER bei der thailändischen Botschaft ein Visum zu besorgen, mit dem man sich dann 60 Tage vogelfrei bewegen darf.
Gut, haben wir versäumt. (Öhh...vor 11 Jahren hatten wir ja auch keines? ...zählt irgendwie nicht als Ausrede) Was nun? Jetzt stehen wir hier auf Koh Lipe, könnten allein auf dieser Insel schon gut und gern 14 Tage versitzen, planen bereits lustige Route die uns von Insel zu Insel immer weiter rauf und tiefer nach Thailand bringen soll, doch im Pass ein Stempel der einen unmissverständlich zur Ausreise am 7. Dezember auffordert.
Gut, dann drehen wir halt wieder um. Nächstes Ziel? Die thailändische Botschaft in Malaysia.
Die ist in Penang und das ist nur eine Stunde Speedboot, umsteigen und drei Stunden Fähre von unserer Bambushütte enfernt. Auf gehts! In Penang angekommen, erledigt sich das Visum dann wie von Zauberhand. In den Straßen bietet jeder zweite Shop bequemen "Visaservice" an, neue Passbilder inklusive, alles erledigt in weniger als 24 Stunden. Ist doch praktisch. Was man mitbringen muss ist nur ein wenig Vertrauen, die Zuversicht, dass der Shop auch am nächsten Tag noch ein Shop ist und den starken Glauben an ein Wiedersehen mit seinem Reisepass. Haben wir und anstatt vor der thailändischen Botschaft Schlange zu stehen, verbringen wir unsere Zeit lieber mit Spaziergängen durch das chinesisch geprägte Penang (Georgetown). Kitschige Tempel, hübsch restaurierte chinesische Shophäuser die mal eine italienische Trattoria und dann wieder eine alte Druckerei oder ein Rasenmähergeschäft (extrem viele davon!?) beherbergen. Zu drucken und mähen haben wir eher wenig aber zu einem köstlichen Capreseteller nach gut über einem Jahr sagen wir nicht nein... Die Visasache geht uns dann fast zu hurtig, denn hier in Penang könnten wir es locker noch ein paar Tage länger aushalten. (Nicht nur wegen Mozzarella mit Tomaten...) Und so ist das eben mit "Umwegen", manchmal führen sie einen genau dort hin wo man sein soll. Alles reine Ansichtssache ;) .
THAILAND - ZWEITER ANLAUF.
Penang (MY) - Krabi (THAI) - Koh Phi Phi - Koh Yao Yai - Kho Phuket - Koh Phayam
Sind wir also wieder hier, diesmal mit dem Bus gekommen. Zehn Stunden lustige Fahrt in einem kleinen Minivan, gemeinsam mit einer Gruppe geschwätziger Thailehrerinnen auf dem Heimweg nach Krabi. Die sind so klein, dass in einen Minivan, in dem normalerweise elf Personen Platz finden, locker die doppelte Menge an Thailänderinnen sitzt. Schnattern aber alle wie die Großen und so fühlen wir uns mehr in einem Hendlkäfig unterwegs, als in einem öffentlichem Verkehrsmittel. In Krabi wechslen wir dann wieder von Land zu Wasser, denn immerhin wollen wir raus auf die Inseln.
An der ersten kommen wir einfach nicht vorbei, Phi Phi. Durch den Film "The Beach" unglaublichen Ruhm erlangt, war das aber wohl auch ihr Untergang. Möchten an der Stelle gar nicht zu viele Worte darüber verlieren, nur soviel: Nicht hinfahren
Die zweite Insel Koh Yao Yai, dann ganz anders, ursprünglich, einsam, freundlich, moslemisch und ein bisschen "Heimat". Der Grund für "Heimat" ist Yamalia, eine Mitte 30 jährige Thailänderin die perfekt österreichisch spricht, in Südtirol gelebt hat und mit viel Herz eine kleine Pension betreibt, "Heimat". Der Name passt und zwar nicht nur weil Yamalias Krautsalat, den sie definitiv aus Südtirol mitgebracht hat, an daheim erinnert. (Ja der Eindruck täuscht nicht, wir vermissen langsam die heimische Küche!) Fahren mit longtail Boot raus und haben die Qual der Wahl auf welcher der wunderschönen einsamen Inseln vor Yao Yai wir unseren Lunch verzehren wollen, auf welcher wir unser Mittagsschläfchen halten und wo der nächste Badestopp sein soll. Echt schön hier und umso verwunderlicher, dass dieses unentdeckte Inselparadies nur eine Stunde von Phuket enfernt liegt.
Phuket, unsere nächste Zwischenstation eine echte Überraschung. Grauslige Sextouristen und billige Thaigirls, auf das haben wir uns mental vorbereitet, doch dann haben wir nicht ein einziges ungleiches Paar entdeckt! Der Grund mag sein, dass wir im falschen Phuket waren. Nein also Phuket schon richtig, nur eben im falschen, oder besser, genau richtigen Teil, nämlich der Altstadt von Phuket, "Phuket old town". Die erinnert uns sehr an Penang, ist schön, echt, ganz unphuketisch.
Aber die beste Insel kommt zum Schluss: Koh Phayam. Thailand wie wir es von früher kennen. Die Zeiten haben sich nämlich geändert hier, vorbei die kommunenhafte Stimmung am Strand, wo Alt- und Junghippies in Fischerhosen und Batikshirts in Hängematten vor ihren Bambushütten lungern. Heute pflügt der Pauschaltourist mit seinem Trolly den Strand entlang, checkt in seiner air-con Villa im vier Sterne Resort ein und will zum Abendessen australische Steaks. Doch hier auf Koh Phayam spielt´s das nicht. Runter von der Fähre gehts mit dem Mopedtaxi (der schafft es irgendwie meinen 15 kilo Rucksack auf der Lenkstange zu balancieren?) quer durch den Dschungel, am Strand stehen einfache Bambusbungalows in Reggaefarben, zu mittag gibt es noch echtes Thaifood im family restaurant aus Schwemmholz und nebenbei verkauft der Chef noch ein bißchen Gras, Hippieherz was willst du mehr! ;)
Nach vier Wochen Islandhopping und Meeresblick freuen wir uns aber auf einen Tapetenwechsel.
Es zieht uns in die große Stadt...Bangkok!
One night in Bangkok and the world´s your oyster... ich sing aber immer and your heart beats faster... Ausgeruht genug sind wir ja. ;)
Sa wat dee ka, euer Robinson Crusoe und sein Freitag!
