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19. Januar 2011 3 19 /01 /Januar /2011 05:27

Bangkok - Aranya Prathet (THAI) - Siem Reap (CAMB)

Los gehts! Mit dem Zug  in der 3. Klasse von Bangkok nach Aranya Prathet, eine kleine Metropole an der Grenze zu Kambodscha, reist es sich zwar nicht sehr bequem, dafür günstig und sehr authentisch. Während wir am Bahnsteig noch auf den völligen Stillstand des Zuges warten, sind unsere Mitreisenden schon mit Sack und Pack in die Waggons eingezogen. Huch, nix wie nach und mit ach und krach ergattern wir noch zwei Sitzplätze. Zwar getrennt voneinander, aber Bequemlichkeit geht Zweisamkeit für die nächsten 6 Stunden eindeutig vor. Meine Sitznachbarin ist zudem sehr nett und überaus engagiert, irgendwo Platz für meine Beine zu finden...die müssen den kleinen Thais ganz schön lang vorkommen. Jetzt ist die gute Dame aber nicht nur um meine Beinfreiheit bemüht, auch mein leibliches Wohl liegt ihr sehr am Herzen.


Zugreisen in Thailand zeichnen sich im allgemeinen dadurch aus, dass man alle drei Minuten die Möglichkeit hat kalte Getränke, süße Leckereien, köstliche Früchte, frisch zubereitetes und noch dampfendes Pad Thai oder sonstige Köstlichkeiten, die ganz praktisch an einem vorbei kommen, zu erstehen. In der 3. Klasse ist jetzt aber nicht nur die Sitzbank etwas rustikaler, auch das Catering ist auf das lokale Klientel abgestimmt. Bei dem Angebot, das da so an uns vorbei kommt, ist die Stinkfrucht noch das genüsslichste (und eine der wenigen Sachen die ich eindeutig als Essen identifizieren kann?) und heißes Pad Thai? Nö, warme Speisen beschränken sich auf hart gekochte Eier.

Meine Sitznachbarin ist aber trotzdem fleißig am Kaufen und bei ihrer letzten Errungenschaft zeig ich mich wohl eine Spur zu interessiert. Es ist ein Sackerl voll mit knusprig gebratenen Heuschrecken, ein kleiner Snack für zwischendurch. Mit einem Strahlen im Gesicht bietet sie mir davon an. Ich geb den Kelch erstmal weiter und weck Gerhard gegenüber auf. Ich weiß nicht ob er noch schlaftrunken war oder schon ganz bei Sinnen, jedenfalls greift er zu und es scheint ...zu schmecken? Jetzt bin auch ich mutig und pick mir eine kleine Heuschrecke raus. Wie es schmeckt? Mit viel Einbildungsvermögen ein bisschen wie Erdnusssnips, sonst nach Heuschrecke. Weitere Angebote lehnen wir dann doch lieber dankend ab, der Thailady machts nichts aus, frei nach dem Motte: Hhmm... eben mehr für mich! Nur die Fußerl wenn´s zu lang sind, die werden abgebissen und bleiben genüsslich an ihren Fingern kleben... 

 

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Angekommen in Aranya Prathet lassen wir uns von Tante Tuk Tuk (unsere erste weibliche Tuk Tuk Pilotin!) in das einzige herzeigbare "Hotel" vor Ort bringen und gönnen unserem Heuschrecken geplagten Magen als Wiedergutmachung ein (ja, schon wieder) Pad Thai und Sticky rice with mango von der Straße. Wir sitzen dabei auf Plastikstühlen vor dem hiesigen Bestattungsunternehmen, zwischen hübsch verzierten goldenen Särgen, üppigen Plastikblumenkränzen und, was der noch im Angebot hat verwundert uns etwas. Putzeimer, die wie ein Geschenkskorb, gefüllt mit Wischlappen, Waschmittel, Zahnpasta und Bürste, Kaffee, Keksen und sonst noch allerhand brauchbarem, hübsch mit einer Schleife verziert. ? Eine Grabbeigabe? Wir bleiben dran.
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Doch unsere skurile Reise geht weiter. Am nächsten morgen nämlich organisiert uns Gerhard einen tollen Transport zur 7 km enfernten kambodschanischen Grenze. Am Steuer eines...nein Tuk Tuk ist das keines mehr...seht selbst...sitzt die thailändische Ausgabe von Charles Bronson und bringt uns mit seinem Höllengerät bis an die Grenze. Dort geht es dann zu fuß rüber nach Kambodscha, Visum diesmal kein Problem, das gibts vorort für 20 USD. Welcome to Cambodia!

 

Gleich weiter zur Hauptattraktion dieses Landes, nach Siem Reap und die Tempel von Angkor.
Wir mieten uns für einen Tag ein (was auch sonst) Tuk Tuk samt Fahrer und tuckern gemütlich von Tempel zu Tempel. Die sehen echt beeindruckend aus, wurden im 12. Jhd. von einfallsreichen Khmer Königen in Auftrag gegeben und zählen heute zu den weltgrößten religiösen Bauwerken. Nach einem ganzen Tag Angkor Wat, Bayon, Angkor Thom und wie die verschiedenen Tempel alle heißen, schließt sich für uns der Kreis bei einem kühlen Angkor (Biersorte!) zurück in Siem Reap.

 

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Erstmal genug Tuk Tuk, Zug und Bronson Tribikes, hier verschnaufen wir bevor die Reise weiter geht nach... Vietnam!

Liebe Grüße und probiert doch mal eine Heuschrecke aus der Kleintierhandlung eures Vertrauens. ;))

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Kommentare

R
<br /> hi tanja und gerhard!<br /> eine köstliche kambodschanische spezialität sind spinnen. die lieben, handtellergroßen tierchen werden in erlöchern gezüchtet und später mit gewürzen in öl fritiert. zuerst die beine ausreissen,<br /> dann kann man sich vorstellen es sind soletti ;-)<br /> <br /> lg<br /> robert<br /> <br /> <br />
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