km Stand 18 421
Arequipa (Peru) - Arica (Chile) - Iquique - Santiago
(and Argentina y Chile ;)
Es ist vollbracht - unser Hausstand der letzten 10 Monate aufgelöst, der Andencruiser verkauft!
Wie kommts?
Naja, eigentlich hätte diese Aktion schon vor 6 Monaten irgendwo in Spanien stattfinden sollen, aber durch unsere spontane Entscheidung ("Wo wir schon mal auf ´m Weg sind, warum net gleich nach Ushuaia?") hat sich die Zusammenarbeit mit VW eben etwas verlängert...und gut wars!
Wie wird man nun ein 15 Jahre altes Auto, vollgestopft mit allerlei nützlichem und noch mehr unnützlichem Zeug, in Südamerika los? Bitte auf legale Weise wenn möglich?
Der Inhalt des Autos war einfach.
Sind in Peru auf ein Dorf gestoßen, das Anfang des Jahres schweren Regenfällen und einem über die Ufer getretenen Rio Urubamba zum Opfer fiel. Zelt, Schlafsäcke, Kochtöpfe, Esprit Blusen, lange Unterhosen von H&M - kurz, alles was in Zukunft nicht in unsere zwei Rucksäcke passt, wird an das Centro de Salud verschenkt und der hiesige Herr Kollege verspricht sogar Fotos von der Übergabe zu schicken. Eine gute Tat und nebenbei wird man noch herrlich leicht. ("Leicht" ist relativ...mein Rucksack wiegt schwere 14.6kg und Gerhards 18kg !)
Mit dem Auto selbst ist das schon etwas schwieriger.
Peru scheidet aus. Hier dürfen keine Autos älter als 5 Jahre importiert werden. Fährt eh schon genug alter Krempel rum sozusagen...Schade, knapp drüber.
In Chile und Argentinien kein Problem, da musst du nur einen Deppen finden der für unser Auto € 3000 Einfuhrsteuer zahlt. Da fällt sogar verschenken flach...
Man möchte meinen es hätte sich in den ganzen Monaten des Reisens durch Südamerika (...uhh, wie gefährlich) einer für Diebstahl gefunden. Aber auch da Fehlanzeige, nicht einmal wenn mans drauf anlegt.
Versuchen wirs eben ein klein bißchen illegal.
Alles was man dazu braucht ist ein Ort, an dem es vor Autoverkäufern und Einkäufern nur so wimmelt -gefunden in der zollfrei Zone in Iquique- dann eine etwas zwielichtige Straße, einen bolivianische Interessenten, einen Autotransporter der praktischerweise schon vorort ist um bei Nacht und Nebel über die Grenze zu fahren und ein unwiderstehliches Angebot. In unserm Fall waren das 1500 USD für einen echten originalen Volkswagen! (Chilenen behaupten gern es sei ein, Achtung O-Ton: Wolwagen!!!)
Mussten uns und den Andencruiser zum Glück nicht lange prostituieren (siehe Foto!), da hat schon der erste angebissen. Leider ein Chilene und wieder ein klares NO die Auskunft von der Aduana. Bolivianer heute Mangelware?
Mit gesenktem Kopf retour auf der Straße in unsern Hieb, quatscht uns gleich ein listiges Duo mit genialem Plan an: Das Auto wird im Hafen von Iquique im Auftrag irgendeiner Agentur exportiert und gleich wieder importiert um es danach an einen Typen, den sie auch schon an der Angel haben, zu verkaufen. Gerhard und ich fungieren in diesem Schauspiel quasi nur als Lieferanten aus Österreich, aber das Lustige an der Sache: Scheint völlig legal zu sein!?!
Tja, wir habens versucht aber eine kriminelle Ader, bei uns anscheinend nicht vorhanden.
Den folgenden Tag verbringen wir in spelunkiger Hafengegend und noch dubioseren Containerbüros, doch am Ende haben wir 1000 USD und ein Papier mit offiziellem Stempel der Gobierno de Chile samt Unterschrift von Maria Cecilia Morales Gonzales in der Tasche. ?
Der Andencruiser nun offiziell ein Chilene und cruist dieser Tage ganz bequem auf der Ladefläche eines Lasters in den Süden von Chile, nach Cohayque. Da war er schon und hat damals mit seinen Mätzchen angefangen...wenn das mal kein schlechtes Omen ist!
Am Ende dieser unserer gemeinsamen Reise gibt es für die Filmfans unter euch und als krönenden Abschluss für uns: Longwayround - the offroadmovie ! (by Gerhard maria Almodovar)
Vielleicht ein kleiner Einblick wie so eine Golfreise durch Chile und Argentinien aussehen kann...
Aber wers natürlich genauer wissen will, muss sich schon selbst auf den Weg machen ;)))
Wir schnallen uns jetzt die Rucksäcke auf den Rücken und ab auf die Osterinsel!!!
Bis bald und Viva la Mamas ;)
