19. Februar 2010
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15:04
km Stand 7 524
Ushuaia - Punta Arenas (CL) - Puerto natales (CL) -Torres del Paine NP(CL) - El Calafate (ARG) - El Chalten (ARG) - Perito Moreno (ARG) - Cohayque (CL)
Tja das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust, auch uns hat es nach so vielen gesessenen Kilometern auf unserer (nun schon 7 monatigen!) Reise ordentlich in den Füßen gejuckt...
Dazu noch diese Gegend die selbst den bergverwöhnten Österreicher schwer beeindruckt und ein herrliches Wetter, Wanderherz was willst du mehr! Obwohl es erst nicht gut ausgesehen hat für unsere Wanderschuhe.
Angekommen im Torres del Paine Nationalpark in Chile mit ordentlicher Portion Skepsis - Horden von übermotivierten Fleecepulliträger-Trekkern bereits 100e km vor dem ersten Hügel - und Regen im Gepäck, haben wir das Projekt Torre schon abgeschrieben. Eine Nacht campieren bei Regen und null Sicht sollte reichen, doch dann kam der nächste Morgen und mit ihm die Sonne. Raus aus dem Zelt, haben wir erstmal gesehen wo wir eigentlich sind. In einem wirklich nicht zu unrecht als Highlight mancher Chilereise angepriesenen Naturparadies. Unser Zelt steht am Lago Pehoe der heute ganz türkis ist, die weißen Gipfel dahinter, blauer Himmel darüber. Nicht schlecht ist untertrieben.
Verlagern unseren Zeltplatz trotzdem eine Autostunde weiter, um eine bessere Ausgangsposition für unseren Aufstieg zu den Stars und Namensgebern des NP zu haben. Den Torres! 3ein halb Stunden später sind wir an einer Lagune mit uneingeschränkter Sicht auf die Torres del Paine und näher werden wir den Jungs mit unsren 2 Füßen ohne Eisen und Seil auch nicht kommen. Denn so sind sie die Berge in Südamerika, selten mit Gipfelkreuz und Gipfelbuch ausgestattet und zugänglich für den Normalo-Berggeher, sondern eher von der Sorte "so nah und doch soo fern".... Ausgezahlt hat sich die Plagerei aber trotzdem und die Spaghetti zurück im Tal sind die Besten seit langem.
Guanaco das Patagonienkamel hinter uns die Torres
Nach diesem Bergluftdoping wollen wir mehr und machen uns auf nach El Chaltén - der Trekkinmetropole auf argentinischer Seite. Es lockt den Alpintouristen das Fitz Roy Massiv.
Auf dem Weg dorthin kommt uns noch ein Megaseller Patagoniens
dazwischen, der Gletscher Perito Moreno in El Calafate. Der einzige Gletscher weltweit (angeblich und leider) der schneller wächst als er schmilzt und wie gemacht um von Touristen bestaunt zu wedren. Ordentlich groß, leicht zugänglich und publikumswirksames Kalben ( = wenn Gletscherbrocken in den Gletschersee fallen) am laufenden Band. Gletscher abgelichtet !
Schön, aber wir wie gesagt mehr die Wanderlust.
Schon die Zufahrt nach Chalten dann sehr vielversprechend. Fitz Roy - der Berg - schaut uns entgegen, drum herum jede Menge andere verschneite Gipfel und Gletscher. Fitz Roy - die Person war ja seinerzeit Capitän der Beagle dem Expeditionsschiff von Darwin und sicher nicht auf besagtem Gipfel, aber der Berg heißt ihm zu Ehren trotzdem so. Was wir Österreicher noch wissen müssen ist, dass 1959 ein gewisser Toni Egger gemeinsam mit einem Italiener (bestimmt Südtiroler ;) der Erste war der den Fitz Roy auf der Südseite bestiegen hat - quasi Fitz Roy Egger. Drauf sind wir nicht, aber wiedermal ganz nah ran und auch die anderen Wanderwege rund um Chaltén abgeschritten. Hat uns fast noch besser gefallen als der Torre Nationalpark, lag auch am Dorf Chaltén selbst. Gibt es erst seit 20 Jahren, alles jung, neu und ein bisschen improvisiert. Lustig.
Fitz Roy Laguna Cerro
Nun sind wir "ausgewandert" und sitzen wieder hinterm Steuer unseres Autos. Wir oder besser der Golf müht sich gerade die Careterra Austral in Chile hoch. Er beweist Einsteckqualitäten, hat schon mehrere Schusslöcher in Scheibe, Scheinwerfer und Auspuff, aber er kämpft und fährt und wir staunen.
Ein echter Offroader eben.....
Jetzt müssen wir wieder weiter, Berg Heil und bis zum nächsten Gipfel
Luis Trenker und Gerlinde Kaltenbrunner