Fidschi (Nadi) - Samoa (Upolu) (Savai)
Ein Erlebnis der ganz besonderen Art! Uns ist aufgefallen, dass der öffentliche Nahverkehr auf Samoa doch gewisse Unterschiede zu dem unseren aufweist...
1. Der Bus: Alte Trucks werden ordentlich aufgemotzt, investiert wird dabei ausschließlich in Design und nicht etwa in Technik, der Fahrgastraum feinste Tischlerarbeit und komplett aus Holz und aus den Lautsprechern eine coole samoansiche Mucke für die gute Stimmung.
2. Der Fahrer: Sitzt in seinem nach persönlichen Vorlieben gestalteten Cockpit, da hängt mal ein Charmed Poster, mal eine Jim Beam Fahne oder ist komplett mit Federboas ausgeschmückt und funkelt und blinkt beim Bremsen(!), spielt seine Lieblingsmusik und ist vollkommen zufrieden mit seinem Job. Anders kann ich mir nicht erklären, warum er nicht völlig auszuckt, wenn ein Fahrgast, nachdem der Bus gerade gehalten hat und wieder angefahren ist, die Hupe zieht und sich keine zwei Meter weiter punktgenau vor seiner Haustür absetzten lässt.Der gemeine Samoaner geht nämlich nicht gern zu fuß...
3. Die Fahrgäste: Alles und jeder auf Samoa fährt Bus. Wenn es dann recht eng wird heißts zusammenrücken, denn stehen ist untersagt! (Gilt als unhöflich wenn andere, speziell Ältere sitzen und man quasi auf sie "herbasieht"...ob das als Erklärung für´s sitzen bleiben in unserer Grazer Bimm durchgeht? Ich wage es zu bezweifeln...) Was tun? Anstatt zu stehen, man ist ja kein Rüpel, setzt man sich einfach auf jemanden der schon sitzt! Sich zu kennen ist dabei keine Voraussetzung, meist aber sitzt gleich auf gleich. Schüler auf Schüler, Frauen auf Frauen, Männer auf Männern. Auch lustig, Frau mit Kind steigt in einen vollen Bus. Schon strecken sich den Beiden Hände aus den vorderen Reihen entgegen und schwupps, landet das Kind am Schoß einer wildfremden Frau. ?? Ein acht Monate altes Baby mag da noch lautstark protestieren, doch die Mutter setzt unbeirrt ihren Weg in die hinteren Reihen fort. Ein paar schschsch und hoppahoppa moves von der neuen Busmami und Widerstand ist gebrochen. Spätestens mit einem Jahr haben die Kleinen dann aber den Bogen raus und harren geduldig aus, denn am Ende werden sie ja doch wieder eingesammelt.
4. Der Fahrplan: Es soll wohl einen geben... Fixpunkt ist der Sonntag. Da geht nämlich gar nix, denn Samoaner leben sehr traditionell, tragen am Sonntag weiß und gehen geschlossen in die Kirche. (Die Missionare haben hier echt ganze Arbeit geleistet denn auf Samoas zwei Inseln und 190 000 Einwohner kommen mehr als 1000 Kirchen.)
Doch auch mit diesem Vorwissen traut man seinen Augen kaum, wenn man schlaftrunken um fünf Uhr früh (!) im Dunkeln an der Straße steht um auf (den einzigen) Bus zu warten und man noch bevor man Lichter sieht der Bass ertönt und man in einen knallvollen Bus zu den Klängen von "Ein Bett im Kornfeld" auf samoanisch einsteigt und drei Stunden lang, Leute beständig zu doch keiner aussteigt und Bastmatten, Kokosnüsse, Tarowurzeln, Brotfrüchte, Zuckersäcke und Kinder zum Fenster reingereicht werden und einem keine Sekunde davon fad wird weil man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt...
Aber natürlich sind wir auf Samoa nicht nur Bus gefahren.
Haben die herrlichen Strände genossen, das Wohnen in Fales direkt am Strand bei den Familien, samoanischen lifestyle und die zahlreichen lustigen Begegnungen, ob mit Samoanern oder Touristen. Irgendwie scheint die ungezwungene, neugierige Art der Samoaner auf uns Traveller überzuschwappen, denn nirgendwo sonst mussten wir unsere Geschichten so oft erzählen.
Typischen Beachfales...leben wie ein junger Hund.
Gruß an alle die wir in Samoa getroffen haben und auch an unsere Lieben daheim, die jetzt in der Ferienzeit wohl auch alle ausgeschwirrt sind und die Welt unsicher machen...
save travels und wir warten auf Urlaubsgrüße, T&G !